Sicherheit ist kein Zufall

Die Zahl der Wohnungseinbrüche hat sich auf dem Stand des Jahres 2015 eingependelt, nachdem sie zuvor um rund neun Prozent zurückgegangen war. Die aktuelle Statistik des Bayerischen Landeskriminalamts zur sicherheitstechnischen Prävention im Jahr 2016 belegt außerdem die hohe Wirksamkeit mechanischer Sicherungen bei Türen und Fenstern. Mit 7.470 gelungenen oder versuchten Einbrüchen – zehn weniger als im Vorjahr – ist Bayern beim Einbruchsrisiko Schlusslicht im Vergleich zu anderen Bundesländern. Der von Einbrechern angerichtete Gesamtschaden stieg hingegen bayernweit um fast 16 Prozent auf über 206 Millionen Euro. Dies deutet auf eine stärkere Professionalisierung der Täter hin.

Mechanische Sicherung zahlt sich aus

Der Trend, dass Einbrecher zunehmend an den eingesetzten Sicherheitstechniken scheitern, setzt sich fort. Bei 47,1 % aller entdeckten Einbrüche bleibt es beim Versuch. Die Investition in geeignete Sicherungstechnik hat sich somit gelohnt. Die Auswertung der verhinderten Einbrüche zeigt, dass mechanische Sicherungen deutlich effektiver als Einbruchmeldeanlagen arbeiten. Auffallend ist, dass Einbruchsversuche an Haustüren häufiger scheiterten als Versuche an Fenstern. Denn die Haustüre ist traditionell als „Aushängeschild“ deutlich besser gesichert ist. Zum anderen lassen Fenster in schwer einsehbaren Bereichen dem Täter auch oft mehr Zeit.

Das Fenster ist immer noch die größte Schwachstelle in Wohnräumen. Im ungesicherten Zustand lässt es sich verhältnismäßig leicht öffnen. Im Bereich Neu- oder Umbau kann mit einbruchhemmend klassifizierten Fenstern relativ einfach vorgebeugt werden.

Spezielle Schlösser für Haustüren

Auch Haustüren, Kellertüren und gegebenenfalls vorhandene Verbindungstüren zwischen Haus und Garage müssen aktuellen Sicherheitsanforderungen entsprechen. Moderne Haustüren verfügen meist über ein Getriebeschloss, dessen Riegel oder Bolzen nicht nur direkt am Schließzylinder, sondern zusätzlich auch an mehreren Punkten ins Schließblech der Zarge einrasten. Bei einer Nachrüstung können folgende Elemente sinnvoll sein:

  • bohrgeschützte Sicherheitstürschilde
  • bohrgeschützte Profilschließzylinder
  • Querriegel- und Stangenschlösser
  • Verstärkung der Türblätter
  • Einbau eines Zusatzschlosses mit Sperrbügel

Wir beraten sie kompetent und umfassend über Neueinbauten oder auch Nachrüstmöglichkeiten, welche Ihre Sicherheit erhöhen.

Ungebetene Gäste bleiben draußen

Der Aufbruch ungesicherter Fenster dauert meist nur einige Sekunden. Die Einbrecher nutzen dazu nicht nur die Nachtstunden, sondern sind auch mittags und nachmittags schon aktiv. Die Fenster lassen sich jedoch mit vergleichsweise geringem Aufwand mit Sicherheitsbeschlägen nachrüsten.

Durch die folgenden Maßnahmen kann die Sicherheit von Fenstern und Terrassen- und Balkontüren nachträglich erhöht werden:

  • Abschließbare Griffe
  • Fenstersicherungen wie Bolzen-, Schwenkriegel-, Schwenkhaken- oder Stangenschlösser
  • Sperrriegel
  • zusätzliche Sicherungen an Rollläden, um ein Hoch­schieben zu verhindern
  • Verstärkung der Glasflächen durch das Einsetzen von Sicherheitsglas oder durch das Aufbringen von Schutzfolien
  • Kipphebelverschlüsse bei Hebe- und Schiebetüren

Sicherheitstipps

  • Ein gekipptes Fenster ist ein offenes Fenster.
    Verschließen Sie Balkontüren und Fenster auch bei kurzer Abwesenheit.
  • Rollläden nachts schließen.
    Während eines Urlaubs sollten geschlossene Rollos allerdings nicht ihre Abwesenheit signalisieren.
    à Stellen Sie eine Zeitschaltuhr zum Öffnen und Schließen der Rollos ein oder fragen sie einen Nachbarn.
  • Sichern Sie auch die oberen Etagen.
    Verschließen Sie Leitern und Aufsteighilfen, um das Erreichen der oberen Fenstern/Türen zu erschweren
  • Eingang absichern.
    Die Haustüre sollte beim Verlassen nicht nur ins Schloss fallen, sondern sollte zweifach abgeschlossen werden.

Förderung durch Zuschuss!

Im Frühjahr 2015 hatte die Politik eine neue Förderung des Einbruchschutzes angekündigt. Nun wurde das Programm gestartet: Seit dem 19. November 2015 können die entsprechenden staatlichen Zuschüsse bei der KFW-Bank beantragt werden.
Der Staat gewährt für Investitionen zum Einbruchschutz bei Ein- und Zweifamilienhäusern bzw. Eigentumswohnungen einen Zuschuss von 10% der Investitionssumme. Diese Zuschussvariante ist Teil des KFW-Programms 455 „Altersgerecht Umbauen“ und dort eigens unter Einzelmaßnahmen für den Einbruchschtz angeführt. Die Zuschusshöhe beträgt mindestens 200,- € und maximal 1.500,- € pro Wohneinheit. Gefördert werden also Investitionen zwischen 2.000,- und 15.000,- €

Die Kreditvariante zur Förderung des Einbruchschutzes wird zum 1. April 2016 umgesetzt und kann auch erst ab diesem Zeitpunkt beantragt werden. Beim Einbruchschutz gelten technische Mindesanforderungen, die durch einen Fachbetrieb, z.B. eine Schreinerei (wir), garantiert werden. Die Einschaltung eines Sachverständigen ist bei einer Einzelmaßnahme „Einbruchschutz“ nicht notwendig.
Werden Fenster nicht nachgerüstet, sondern komplett ausgetauscht, wird der Einbruchschutz wie bisher über das Programm „Energieeffizient Sanieren“ gefördert. Dabei müssen die Mindestanforderungen an die Energieeffizienz eingehalten und dies durch einen Sachverständigen bestätigt werden.

Folgende Maßnahmen werden gefördert:
  • Einbau und Nachrüstung von Haus- und Wohnungseingangstüren
  • Nachrüstsysteme für Fenster
  • Einbruchhemmende Gitter und Rollläden
  • Einbruchs- und Überfallmeldeanlagen
  • Baugebundene Assistenzsysteme, Not und Rufsysteme, Bewegungsmelder